Ein weiterer wichtiger Förderschwerpunkt der Stiftung ist im innerkirchlichen Bereich die Diakonie/Gemeinschaftspflege/Evangelisation der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung.
Ihre Ursprungswurzeln liegen im Pietismus des ausgehenden 19.-ten Jahrhunderts. Die Gründung erfolgte im Jahr 1888 in Gnadau bei Magdeburg im heutigen Sachsen – Anhalt unter anderem durch Reichsgraf Eduard von Pückler gegründet.
Gnadau Gestern
Eduard Graf von Pückler
(* 13. September 1853 in Rogau, Schlesien; † 31. März 1924 in Schedlau, Oberschlesien) war ein deutscher Standesherr und einer der Begründer der „modernen Gemeinschaftsbewegung“. Eduard Graf von Pückler war der zweite Sohn des Grafen Erdmann von Pückler-Limpurg und seiner Ehefrau Gräfin Berta Pückler. Unterrichtet wurde er durch einen Hauslehrer auf dem väterlichen Rittergut. Nach dem Besuch der Ritterakademie in Liegnitz leistete er seinen Militärdienst bei den Husaren in Bonn, gleichzeitig studierte er dort Jura. 1874 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. Bedingt durch einen Unfall musste er sein Studium unterbrechen und führte es im Jahr 1875 in Leipzig fort. Das juristische Referendariat absolvierte Pückler in Wiesbaden, Muskau, Görlitz und Berlin. Nach einem persönlichen Bekehrungserlebnis im Jahr 1878 engagierte er sich als Christ, so unterrichtete er in der Sonntagsschule seiner Kirchengemeinde. 1883 war er einer der Mitbegründer des ersten CVJM in Berlin. 1885 reiste Pückler nach England und in die USA. Von 1886 bis 1924 war er Vorsitzender der Christlichen Gemeinschaft St. Michael. 1886 verließ Pückler den Staatsdienst. Er gilt, zusammen mit Jasper von Oertzen und Andreas Graf von Bernstorff, als einer der Initiatoren der ersten Gnadauer Konferenz (1888). Von 1897 bis zum 8. Juni 1906 war er Vorsitzender (Präses) des Verbandes für Gemeinschaftspflege und Evangelisation, zu dessen Gründern er gehörte. Von 1895 bis 1912 war er der Vorsitzende der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung (CSV), die er 1895 mitbegründet hatte.
Gnadau Heute
Michael Diener
(* 1962 in Pirmasens) ist ein deutscher Theologe, Buchautor, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und ehrenamtlicher Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz. Biographie : Michael Diener wuchs in Pirmasens auf und war dort Mitglied der Evangelischen Stadtmission. Sein Studium der Evangelischen Theologie absolvierte Diener von 1982 bis 1989 am Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode), in Heidelberg, Erlangen und Tübingen. Von 1990 bis 1993 arbeitete er in Heidelberg an einer Dissertation über den ehemaligen Gnadauer Präses Walter Michaelis. Nach seinem Vikariat von 1992 bis 1994 im pfälzischen Altenkirchen und bei der Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche der Pfalz war er von 1996 bis 2005 Pfarrer der Johanneskirche in Pirmasens. Von 2005 bis 2009 war Michael Diener Dekan des Kirchenbezirkes Pirmasens und Pfarrer der Lutherkirchengemeinde. Seit Herbst 2009 ist er der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Im September 2011 wurde er als Nachfolger von Jürgen Werth zum ehrenamtlichen Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz ab Januar 2012 gewählt. Diener ist seit der Wiedervereinigung der Deutschen Evangelischen Allianz 1991 der jüngste Vorsitzende. Im Ehrenamt ist Michael Diener ist Mitglied im Vorstand der Großevangelisationsveranstaltung ProChrist. Veröffentlichungen: Kurshalten in stürmischer Zeit. (Dissertation).